Begrüßt Alle Tierfreundinnen und Tierfreunde

 

Pferde und Ponys

sind mehrheitlich bei Mädchen und Frauen beliebt. Ein Pferd zu halten und reiten ist etwas Wunderbares. Es gilt hier einiges zu beachten: die Haltung kann kostspielig werden, ist zeitaufwendig und gehört mit Beruf und Familie gut organisiert. Pferde und Ponys sind Bewegungstiere und keine Standtiere. Bewegungsmangel führt zu Fehlverhalten und macht auf Dauer krank. Als Fluchtier wird die Umwelt mit anderen Augen betrachtet, die der Reiter und Halter bedenken sollte. Des Weiteren sind Pferde aufgeweckte, neugierige und harmoniebedürftige Herdentiere. Es ist nicht einfach die Tolleranzgrenze herauszufinden und den Übergang zwischen Spiel und Macht zu erkennen. Doch wenn sich der/die ReiterIn mit dem Tier ausführlich und täglich beschäftigt und nicht immer und ständig in die "Schranken weist" bekommt ein vertrauensvoller Partner.

Stall                                                                                                                                               

Offenstallhaltung ist natürlicher, bietet mehr Bewegungsmöglichkeit, benötigt jedoch Unterstellmöglichkeiten für alle anwesenden Pferden, trockene Futterstellen und ausreichend Wasserangebot.                      

Geschlossener Stall sollte hell, gut belüftet aber ohne Durchzug sein und am besten für das Pferd ein befestigten Auslauf zur Verfügung stehen. Wasser muss auch hier dauerhaft zur Verfügung stehen.

Weide                                                                                                                                              

ist hervorragend für Pferde. Hier gelten die Regeln und Pflege der Weidehaltung des Besitzers zu beachten. Sauberes Wasser muss immer zur Verfügung stehen. Wichtig ist die Hygiene, das heißt diese täglich von Pferdeäpfeln zu befreien, damit die Ansteckung an Parasiten eingeschränkt wird. Die Fläche sollte trocken sein, damit die Tiere nicht über einen längeren Zeitraum im Matsch stehen, denn die Hufe und Fesseln vertragen das auf Dauer nicht. Mauke und Strahlfäule sind einer der bekannten Folgen daraus. Anders ist das Laufen durch klares Wasser. Das befeuchtet das Horn und ist die bessere Pflege als Öl und Fett, die meistens eher noch die Poren verstopfen.

Futter                                                                                                                                                               

Pferde und Ponys sind robuste und genügsame Tiere und gerade deshalb stellt das Leben bei uns eine große Herausforderung für sie da. Als Urpferde nahmen sie täglich 18 Stunden Steppengras zu sich. Das Gras in Deutschland ist oft zu eiweißreich und beinhaltet eine hohe Dosis an Fructan, besonders im Frühjahr wenn die ersten Sonnenstrahlen das Wachstum anregen. Das Hauptfutter sollte aus hochwertigem Heu bestehen, das zum Rauhfutter gehört. Zu der Stoffwechselbelastende Fütterung gehören Rübenschnitzel, Karotten, Äpfel, Bananen denn sie enthalten Fructose das ähnliche Wirkung hat wie das Fructan im frischen Gras. Leckerlis mit Anteil an Zucker und Melasse, altes Brot/Brötchen und Würfelzucker sind tabu. Diese Kohlenhydrate belasten den Kohlehydratstoffwechsel zusätzlich. Die Menge an Müsli und Getreide sollten an der körperlichen Arbeit des einzelnen Tieres angepasst sein.  

Sensible Tiere reagieren als Folge u. a. mit Reheschüben, Kolik, Kotwasser.

Wichtig sind die Angebote an natürlichem Mineralstoffe, Spurenelemente, Vitamine und dem Leckstein. Achtung im Winter nicht zu viel Mineralfutter geben. Hier neigt der Mensch es zu überdosieren. Um Mangelerscheinungen zu erkennen heißt es das Pferd/Pony genau zu beobachten. Sie sind sichtbar am Fell, Haut, Mähne und Schweif, Huf und am Verhalten des Pferdes/Ponys.                                                                                                             Viele Kräuter sind Heilpflanzen und somit ist es ratsam diese in kleinen Mengen, vielfältigen Mischungen und nicht täglich anzubieten. Ist das Pferd oder Pony angeschlagen dürfen die passenden Kräuter in größeren Mengen gegeben werden, denn sie sprechen gut darauf an.

Dafür muss Wasser wie bei allen Tieren täglich und immer zur Verfügung stehen.

Eine kleiner Ausschnitt bekannter und häufig vorkommenden Krankheiten:

Mauke:

ist ein Ekzem im Fesselbeuge. Betroffen sind vermehrt Rassen mit langem Behang. Auslöser können Bakterien, Parasiten, Hautpilze sein, die bei kleinen Verletzungen eindringen können. Durch die langen Haare können sich Feuchtigkeit und Schmutz sammeln, dadurch die Haut reizen und bietet somit die Eintrittspforte für Erreger.               Anzeichen dafür sind: entzündliches Ödem, Schuppenbildung, Flüssigkeitsaustritt aus den Gefäßen, Krustenbildung, Juckreiz und Haarausfall. Durch den schmerzhaften Juckreiz stampfen Pferde häufig mit den Hufen. Der faulig riechende Gestank ist markant.

Strahlfäule:

ist eine bakterielle Erkrankung des Hufes. Es betrifft das weiche Strahlhorn und wird von anaeroben Fäulnisbakterien zersetzt wird und sich dadurch Hohlräume, Taschen und Ritze bilden. Auch hier ist der faulige Geruch markant. Des Weiteren  ist es erkennbar an der schmierigen weißgrauen bis schwarzen Masse. Wird es nicht behandelt kommt es zur Huflederhautentzündung und somit zur Lahmheit. Idealer Nährboden dieser Bakterien sind verschmutzte Boxen und Paddocks von Kot-Urin-Gemisch sowie mangelnde Hufpflege.

Hufrehe:

wird durch unterschiedliche Ursachen ausgelöst:                                                                        Stoffwechselstörung der Leber und Bauchspeicheldrüse durch zu eiweiß- und kohlenhydratreicher Fütterung. Vergiftung durch minderwertiges Heu und Silage (verschimmelt) und dadurch Überlastung sämtlicher Organe.            Sie beginnt mit der Durchblutungsstörung der Beine und Hufe. Die Huflederhaut entzündet sich und schwillt an. Dadurch wird das Hufbein (Befestigung des letzten Zehenknochens) beeinträchtigt. Dies senkt sich und drückt auf die Hufsohle. Dadurch verformt sich der Hufbeinrand zum Schnabelhuf. Das Hornwachstum ist massiv gestört. Wenn die Hufrehe nicht behandelt wird kann der Knochen durch die Hufsohle durchdringen bis er frei liegt (Todesurteil für das Pferd). Nicht behandelte Hufrehe gehört zur Tierquälerei!

Cushing:

zeigt sich durch lange Haare im Fell. Das Fell ist dicker und neigt zu Locken- und Wellenbildung. Der Fellwechsel ist gestört und die Pferde und Ponys kommen schnell ins schwitzen. Fettpolster bilden sich oft am Widerrist, Mähnenkamm, Kruppe und über den Augen. Es kann zum Muskelabbau führen und ein Senkrücken entsteht. Ursache ist die Fehlfunktion der Hirnanhangdrüse, die den Hormonhaushalt durcheinander bringt. Die Nebennieren sind oft mit betroffen.

EMS (Equine Metabolische Syndrom)

ist die Wohlstandskrankheit beim Pferd. Zu viel und reichhaltiges Futter und dazu zu wenig Bewegung (verrichtet keine Arbeit mehr). Der Stoffwechsel entgleist, denn bei einem Lauftier das mit wenig Energie auskommen kann ist das fatal. Blutzucker- und Blutfettwerte erhöhen sich. Schwere Störungen im Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel beeinflussen das Hormonsystem. Hier muss das Futter umgestellt und das Tier mehr bewegt werden.

Cushing und EMS können Hufrehe auslösen!

Kolik:

Beim Kolikwälzen sind Hals und Hinterbeine stark angespannt, schlägt oft mit dem Schweif. Der Blick wirkt abwesend und das Maul ist eckig und angespannt. Hier muss schnell ein Tierarzt behandeln, damit es zu keiner Durchblutungsstörung des Darms und damit zu Infarkten und Nekrosen kommt. Danach ist es wichtig den Magen-Darmtrakt aufzubauen und das Futter anzupassen.

Kotwasser:

kann ebenfalls durch ein Stoffwechselproblem ausgelöst werden. Oft ist dabei die Leberbelastung hoch. Nicht zu verwechseln ist es mit dem Durchfall. Es kann übergreifend sein und somit nicht immer deutlich abzugrenzen. Elektrolythaushalt kann beeinträchtigt werden, wenn das Kotwasser zu lange vorhanden ist. Stress kann bei sensiblen Pferden ebenfalls Kotwasser auslösen. Es ist wichtig die Leber zu entgiften und aufzubauen wie den Magen-Darmtrakt aber auch die Psyche stärken. Futterumstellung sollte hier genauso in Betracht gezogen werden.

Sommerekzem:

ist meistens chronisch und sehr komplex in der Behandlung. Sobald der Frühling mit seinen ersten Sonnenstrahlen kommt, beginnt der Juckreiz. Er ist oft schon so ausgeprägt, dass sich die Tiere ständig scheuern. Sie verlieren dadurch die Mähne, die Schweifrübe besteht aus kurzen Haaransätzen und am ganzen Körper befinden sich schuppige bis blutige Hautstellen. Der Mähnenkamm verdickt sich und ist warm und geschwollen. Wenn Pferde komplett eingedeckt auf der Weide stehen ist das ein Tier das unter dem Sommerekzem leidet. Die Therapie ist oft langwierig doch mit Geduld und Einsatz verschiedener Behandlungsmethoden kann dem Tier enorme Linderung bringen. Die Leistungsfähigkeit kommt zurück und die Lebensqualität steigt wieder. Ich habe schon erlebt wie aus diesen Pferden wieder neugierige und lebensfrohe Tiere geworden sind.

Vergiftung:

Bei diesem Thema macht es sich der Mensch auch einfach. Schuld sind die giftigen Pflanzen wie z. B. Herbstzeitlose und Jakobskreuzkraut. Doch sie sind meist nur noch der Tropfen der das Fass zum überlaufen bringt. Die Vergiftung beginnt schon viel früher durch den Menschen. Jede Wurmkur und Mehrfach-Impfungen belasten enorm den Organismus vor allem die Entgiftungsorgane wie die Leber, Niere und den Darm. Dazu kommen Medikamente, verschimmeltes Heu und Silage, Mesh und Mutterkorn im Hafer, die Zusatzstoffe überfrachteten Müslis, kiloweise Karotten, Äpfel und Bananen die gefüttert werden. Auch die PCB belasteten Bottiche die gerne als Tränke verwendet werden belasten die Leber.

Die langsam aufbauende Vergiftung des Organismus führt zu einem überlasteten Stoffwechsel. Auf Dauer führt diese zu einer massiven Stoffwechselentgleisungen und die Folgen davon sind u. a. das Cushing-Syndrom, Hufrehe, Kolik, Kotwasser und chronische Bronchitis.

Verweigert das Pferd mit Recht das schimmelige und minderwertige Heu wird es als empfindlich eingestuft und gezwungen dies zu fressen, obwohl sein gesunder Instinkt es ablehnt. Frisst es jetzt etwas von der Herbstzeitlose oder Jakobskreuzkraut, das es normaler Weise in kleinen Mengen vertragen würde, wenn der Organismus gesund wäre, dann bricht es unter diesem „Tropfen“ zusammen.

Kurios wird es dann, wenn wir uns vor Augen führen, dass wir doch selbst keine verschimmelte Lebensmittel kaufen geschweige essen würden. Was ist uns unser Tier eigentlich Wert?

Schmerzen:

sind ein ganz wichtiges Thema, denn damit fängt es meistens an. Pferde leiden stumm. Sie geben selten echte Laute von sich, sodass diese von Menschen oft nicht erkannt werden. Werden diese nicht fachgerecht behandelt können psychische und physische Schäden entstehen. Das Pferd zeigt es an durch Leistungsabfall, da es wegen den Schmerzen nicht mehr ausführen kann, was man von ihm verlangt und wird dafür noch BESTRAFT. Eine kleine Aufzählung der Schmerzsymptome aus den breit gefächerten Möglichkeiten:   Lustloser, müder sogar depressiven Gesichts- und Augenausdruck. Hochziehen der Nüstern und pressen der Unterlippe mit Spannungsfalten im Maulbereich sowie kleine Augen und „Sorgenlöcher“ über den Augen. Auch Kopfschlagen, „Kopfscheuheit“ und Zähneknirschen gehören dazu. Der Schweif wird festgehalten bzw. schief gehalten und deutliches Schweifschlagen ist erkennbar. Hochgezogener Bauch und hohe Muskelspannung sind weitere Anzeichen. Unphysiologische Bewegungsabläufe (takten, stolpern, Gleichgewichtsprobleme sind ernstzunehmende Anzeichen. Müdigkeit, Appetitlosigkeit, eingeschränkte Kaufähigkeit, Verdauungsprobleme mit Gewichtsverlust, stumpfes Fell bis Fellwechselstörung sowie Stoffwechselprobleme mit Aussetzen der Rosse sind die Folgen. Verhaltensauffälligkeiten sind fehlende Motivation, wenig Freude bei der „Arbeit“ und Anlehnungsprobleme. Die Endstufe ist das Problemverhalten das auch für den Mensch gefährlich wird. Dazu gehören Übersprungshandlungen, buckeln, steigen, beißen, ausschlagen, durchgehen, Aggression und wenig Stress-Resistenz. Veränderungen des Charakters müssen ernst und unter die Lupe genommen werden um der Ursache auf die Spur zu kommen. Es ist verkehrt dem Pferd oder Pony eine Leistung abzuverlangen und bei nicht erfüllen zu tadeln, wenn man den Grund der nicht Ausführung dafür nicht kennt!

Geht es dem Menschen nicht gut lässt er sich krankschreiben, weil er die Leistung nicht bringen kann – EIN TIER KANN DAS NICHT!

Wird der Schmerz chronisch entsteht ein Schmerzgedächtnis. Diese Schmerzerinnerung kann im Unterbewusstsein weiter bestehen bleiben trotz erfolgreicher Behandlung und die Tiere reagieren nach wie vor mit dem Abwehrverhalten durch entziehen, zucken, ausweichen, drohen usw. obwohl der tatsächliche Schmerz ausgestanden ist. Wichtig ist also die akuten Schmerzen bemerken und die Ursache beheben!



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